Geförderte Beratung für mehr Sicherheit und Planung

Ob Solo-Selbstständige, Freiberufler oder kleine und mittlere Unternehmen (KMU): Die moderne Wirtschaft birgt Chancen und Herausforderungen gleichermaßen.

Um in diesem Wandel konkurrenzfähig zu bleiben, gibt es verschiedene Förderprogramme, die gezielt bei der Beratung, Qualifizierung und Weiterbildung unterstützen. Diese Programme bieten wertvolle Informations- und Beratungsangebote.

Diese Hilfe für Solo Selbstständige und kleinere Firmen kann bis zu 80 % (teilweise sogar 90 %) der Beratungskosten oder Weiterbildungsmaßnahmen durch Zuschüsse decken – eine enorme finanzielle Entlastung.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche geförderten Beratungs- und Coaching-Angebote es gibt (z. B. BAFA, INQA, KOMPASS, Qualifizierungschancengesetz und AZAV-Zertifizierung), welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, um von den Förderbedingungen zu profitieren, wie die Antragstellung abläuft und welche Unterlagen Sie benötigen, sowie warum sich die Beratungsförderung für Ihr Unternehmen oder Ihre Selbstständigkeit lohnt.

 

Was ist geförderte Beratung für Solo-Selbstständige?

Die geförderte Beratung für Solo-Selbstständige ist ein speziell entwickeltes Programm, das darauf abzielt, Solo-Selbstständige bei der Sicherung und Weiterentwicklung ihrer beruflichen Existenz zu unterstützen.

Diese Beratungsangebote sind förderfähig und bieten maßgeschneiderte Unterstützung. Diese Beratungsangebote sind darauf ausgerichtet, die Kompetenzen und Fähigkeiten von Solo-Selbstständigen zu verbessern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

An wen richtet sich die geförderte Beratung?

Die geförderte Beratung richtet sich an Solo-Selbstständige, die in Deutschland ansässig sind und ihre berufliche Selbstständigkeit ausüben.

Dazu gehören auch Freiberufler, Selbstständige und Unternehmer, die ein Unternehmen mit maximal einem Vollzeitäquivalent an Beschäftigten führen.

Diese Programme sind ideal für diejenigen, die ihre unternehmerischen Fähigkeiten ausbauen und ihre Selbstständigkeit auf eine solide Basis stellen möchten. Um die Förderung zu erhalten, müssen bestimmte Förderkriterien erfüllt werden.

Qualifizierungen und Weiterbildungen

Das KOMPASS-Programm bietet eine Vielzahl von Qualifizierungen und Weiterbildungen speziell für Solo-Selbstständige an.

Diese umfassen unter anderem Kurse, Seminare und Workshops, die darauf abzielen, die Kompetenzen von Solo-Selbstständigen zu verbessern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die angebotenen Maßnahmen decken ein breites Spektrum an Themen ab, darunter betriebswirtschaftliche Kenntnisse, digitale Fähigkeiten und berufsspezifische Kompetenzen.

Durch diese gezielten Weiterbildungen können Solo-Selbstständige ihre Geschäftsprozesse optimieren und sich besser auf dem Markt positionieren.

Diese Förderprogramme unterstützen Ihre Unternehmensberatung

 

BAFA-Förderung: „Förderung von Unternehmensberatungen“

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Eschborn bei Frankfurt am Main bietet ein umfangreiches Förderprogramm, das kleine und mittlere Unternehmen zum gezielten Einsatz professioneller Unternehmensberatungen motivieren soll.

Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro können hier angesprochen werden. Je nach Standort und Unternehmensphase kann der Zuschuss bis zu 80 % der Beratungskosten betragen.

Besonders in ostdeutschen Regionen profitieren Firmen häufig von höheren Fördersätzen. Gefördert werden Themen wie Digitalisierung (etwa die Automatisierung von Prozessen), Unternehmensführung und -strategie, Personal, Organisation und Wissen, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz sowie Existenzgründung und Nachfolge.

 

INQA-Coaching: Menschenorientierte Arbeitskultur entwickeln

Das INQA-Programm (Initiative Neue Qualität der Arbeit) setzt auf eine moderne, menschen- und zukunftsorientierte Gestaltung in Betrieben. Dabei steht im Mittelpunkt, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, gesundheitsfördernde Maßnahmen zu etablieren und die Mitarbeiterorientierung zu stärken.

Unter anderem geht es um eine wertschätzende Unternehmenskultur, eine offene Kommunikation, flexible Arbeitszeiten, die Integration digitaler Hilfsmittel sowie den Ausbau von Wissen und Kompetenzen. INQA-Coaching wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und richtet sich an KMU, die ihre Unternehmensführung nachhaltiger und humaner ausrichten möchten.

Der Förderanteil kann hier bis zu 80 % der Beratungskosten betragen. Die Maßnahmen sind förderfähig und bieten eine wertvolle Unterstützung für KMU. Für viele Betriebe bedeutet diese Förderung den entscheidenden Impuls, neue Wege in der Arbeitsgestaltung und Mitarbeiterbindung zu beschreiten.

 

KOMPASS-Förderung: Hilfe für Solo Selbstständige

Gerade Solo-Selbstständige, Einzelunternehmer:innen und Freiberufler verfügen oft über knappe Ressourcen, sowohl finanziell als auch zeitlich. Diesem Umstand nimmt sich das KOMPASS-Programm an, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) initiiert und gemeinsam mit dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) kofinanziert wird.

Gefördert werden Solo Selbstständige, die im Haupterwerb tätig sind, seit mindestens zwei Jahren am Markt agieren und höchstens ein Vollzeitäquivalent beschäftigen. Das Förderprogramm deckt bis zu 90 % (max. 4.500 Euro) der Kosten für Qualifizierungen und Weiterbildungen ab.

Unterstützt werden betriebswirtschaftliche oder digitale Fähigkeiten, methodisches Wissen oder berufsspezifische Kompetenzen. Darüber hinaus bietet das Programm rechtliche Unterstützung, um die Rechte von Solo-Selbstständigen zu wahren und deren Zugang zu rechtlichen Mitteln zu erleichtern.

Über Kompass Anlaufstellen erhalten Interessierte einen Qualifizierungsscheck. Die Förderkriterien müssen erfüllt werden, um von den Vorteilen des Programms zu profitieren und profitieren so von einem reibungslosen Zugang zu gezielter Wissensvermittlung.

 

Qualifizierungschancengesetz (QCG): Mitarbeiter fit für den Wandel machen

Das Qualifizierungschancengesetz (QCG) richtet sich an Unternehmen und Beschäftigte, die sich auf neue Technologien und den strukturellen Wandel vorbereiten wollen.

Die Förderung reicht von Zuschüssen für Weiterbildungskosten bis hin zur teilweisen Übernahme der Lohnkosten (bei kleineren Betrieben können bis zu 75 % übernommen werden).

Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern und gleichzeitig die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu erhöhen. Die bereitgestellten Fördermittel unterstützen Unternehmen dabei, diese Ziele zu erreichen.

 

AZAV-Zertifizierung: Anerkannte und förderfähige Weiterbildungen

Die AZAV-Zertifizierung (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) bürgt für Qualität und Anerkennung bei Bildungsmaßnahmen, die von der Bundesagentur für Arbeit gefördert werden.

Durch diese Zertifizierung ist gewährleistet, dass es sich um hochwertige und arbeitsmarktnahe Angebote handelt, die eine staatliche Förderung via Bildungsgutschein ermöglichen. Unternehmen können solche AZAV-zertifizierten Kurse nutzen, um ihre Mitarbeitenden qualifiziert weiterzubilden und gleichzeitig Fördermittel in Anspruch zu nehmen.

Dies minimiert das Risiko bei Investitionen in Weiterbildung und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig.

 

Anforderungs- und Auszahlungsverfahren

Das Anforderungs- und Auszahlungsverfahren für das KOMPASS-Programm ist klar strukturiert und einfach zu handhaben. Zunächst müssen sich die Antragsteller an eine der bundesweit tätigen KOMPASS-Anlaufstellen wenden, um einen Antrag auf Förderung zu stellen.

Die Anlaufstellen prüfen den Antrag und entscheiden über die Bewilligung der Förderung. Wenn die Förderung bewilligt wird, erhalten die Antragsteller einen Qualifizierungsscheck, der für die Teilnahme an einer Qualifizierungsmaßnahme verwendet werden kann.

Nach Abschluss der Qualifizierungsmaßnahme und Vorlage der erforderlichen Unterlagen erfolgt die Auszahlung der Förderung. Dieses Verfahren stellt sicher, dass die Mittel zielgerichtet eingesetzt werden und die Solo-Selbstständigen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

Vorteile der Beratungsförderung: Warum sich der Aufwand lohnt

Hohe Kosteneinsparung dank staatlicher Förderung

Die Inanspruchnahme einer geförderten Beratung bietet für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie für Solo Selbstständige enorme finanzielle Vorteile.

Abhängig von Förderrichtlinie, Bundesland und Unternehmensphase können Sie Beratungskosten mit einem Zuschuss von bis zu 80 % oder sogar 90 % abdecken. Das reduziert den Eigenanteil erheblich.

Die bereitgestellten Fördermittel erleichtern insbesondere kleinen Betrieben den Zugang zu professionellen Beratungsleistungen und erleichtert insbesondere kleinen Betrieben oder Hilfe für Solo Selbstständige den Zugang zu professionellen Beratungsleistungen.

Einfache Antragstellung und gezielte Unterstützung vor Ort

Viele Förderprogramme zeichnen sich durch eine vergleichsweise einfache Antragstellung aus. Sofern Sie die grundlegenden Voraussetzungen (z. B. KMU-Definition, de minimis-Grenzen, etc.) erfüllen, genügen oft wenige Unterlagen und eine Unterschrift, um den Prozess zu starten.

 

Häufige Fragen (FAQ) rund um geförderte Beratung und Selbstständigkeit

Welche unterschiedlichen Beratungsangebote gibt es?

Auf dem Markt existiert eine Vielzahl von Beratungsleistungen, die teilweise öffentlich gefördert werden können: Viele dieser Angebote sind förderfähig und können durch staatliche Programme unterstützt werden.

  • BAFA-Unternehmensberatung: Fokus auf strategische, finanzielle und organisatorische Themen für KMU

  • INQA-Coaching: Schwerpunkte sind Arbeitsqualität, Mitarbeiterorientierung, gesunde Arbeitsgestaltung und Digitalisierung

  • KOMPASS-Förderung: Diese Förderung richtet sich speziell an Solo-Selbstständiger, um deren betriebswirtschaftliches und digitales Know-how zu stärken

  • Gründungsberatung: Unterstützung vor und während der Existenzgründung (z. B. Businessplan, Finanzierung, Marketingstrategie)

  • Qualifizierungschancengesetz (QCG): Bietet Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeitende, mit Zuschüssen zu Lohn- und Weiterbildungskosten

  • AZAV-zertifizierte Weiterbildungen: Staatlich anerkannte Kurse und Schulungen mit Möglichkeit zur Kostenerstattung über Bildungsgutscheine

Je nach Bedarf und Entwicklungsphase Ihres Unternehmens kann eine oder mehrere dieser Beratungen sinnvoll sein.

Was ist BAFA-Beratung und wie läuft sie ab?

Die BAFA-Beratung ist ein Förderprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, das kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Solo-Selbstständige bei der Beauftragung professioneller Beratungen unterstützt. Ziel der BAFA-Förderung ist es, Ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und unternehmerische Herausforderungen zu meistern.

Ablauf:

  1. Berater*in auswählen: Achten Sie darauf, dass Ihre Beraterin BAFA-gelistet ist.

  2. Antrag stellen: Über das Online-Portal der BAFA reichen Sie Ihren Antrag samt Nachweisen ein.

  3. Beratungsleistung in Anspruch nehmen: Nach Bewilligung kann die eigentliche Beratung starten.

  4. Abschluss & Dokumentation: Nach Ende der Beratung reichen Sie die Abschlussunterlagen ein und erhalten im Anschluss den Zuschuss.

Welche Beratung zahlt am meisten?

Die Höhe des Zuschusses variiert je nach Förderprogramm sowie Region und kann nicht pauschal für alle Angebote gleich angegeben werden. Beispiele:

  • KOMPASS-Förderung für Solo-Selbstständige: Bezuschusst bis zu 90 % der Qualifizierungskosten

  • INQA-Coaching: Bis zu 80 % der Kosten werden übernommen

  • BAFA-Förderung: Bis zu 80 % (in bestimmten Regionen oder Situationen), sonst üblich 50 – 60 %

Entscheidend ist nicht nur, welcher Prozentsatz gefördert wird, sondern auch, welchen maximalen Gesamtbetrag das Programm abdeckt. Die „meiste“ Förderung erhalten oft Start-ups oder Solo-Selbstständige in strukturschwachen Regionen, wenn sie spezielle Kriterien erfüllen. Eine individuelle Prüfung lohnt sich daher stets.

Wer berät mich bei Selbstständigkeit und wer hilft mir dabei?

Ob Sie gerade gründen oder Ihr Solo-Business auf eine neue Stufe bringen möchten: Es gibt mehrere Stellen und Personen, die Sie unterstützen können:

  • IHK und Handwerkskammer: In den meisten Regionen bieten sie kostenlose Erstberatungen für Gründer*innen und Selbstständige an.

  • Unternehmensberater*innen und Coaches: Spezialisierte Dienstleister, die auf bestimmte Branchen oder Themen (z. B. Marketing, Finanzierung, Digitalisierung) fokussiert sind. Viele sind für staatliche Programme gelistet und können vergünstigte Beratungsleistungen anbieten.

  • KOMPASS-Anlaufstellen: Speziell für Solo-Selbstständige, um Weiterbildungen und Qualifizierungen zu erhalten.

  • Netzwerke, Gründerzentren und Förderbanken (z. B. KfW): Bieten Informationen, Workshops und eventuell auch finanzielle Förderungen an.

Mit einer geförderten Gründungs- oder Unternehmensberatung sparen Sie bares Geld und profitieren von Know-how, das häufig über Jahre hinweg erfolgreich erprobt wurde.

Wo kann man sich wegen Selbstständigkeit erkundigen und wie viel kostet eine Gründungsberatung?

Sie können sich bei mehreren Institutionen und Plattformen über den Schritt in die Selbstständigkeit informieren:

  • Online-Portale: Webseiten der Bundesministerien und Wirtschaftsförderungen (z. B. BMWK, BAFA, IHK-Portale)

  • Existenzgründungsberatung: IHKs, Handwerkskammern, Gründerzentren und private Beratungsunternehmen

  • Existenzgründerseminare: Häufig kostenlose oder sehr günstige Einsteiger-Workshops, teils ebenfalls gefördert

Die Kosten für eine Gründungsberatung hängen stark davon ab, wie umfangreich die Beratung ausfällt und von welcher Stelle sie angeboten wird. Typischerweise liegen Stundensätze im Bereich von 80 – 150 Euro (oder mehr). Mit BAFA-Förderung oder KOMPASS-Förderung lassen sich diese Kosten allerdings massiv reduzieren, sodass Gründer*innen oft nur einen Bruchteil selbst tragen müssen.

Jetzt starten und Förderung sichern

Die geförderte Beratung ist für Solo Selbstständige und KMU ein effektiver Weg, das eigene Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, Herausforderungen besser zu meistern und finanzielle Entlastung zu erhalten.

Ob BAFA-Förderung, INQA Coaching, die KOMPASS-Förderung für Solo Selbstständige, das Qualifizierungschancengesetz oder AZAV-zertifizierte Weiterbildungen – jedes Programm bietet einzigartige Chancen.

Ihr nächster Schritt: Holen Sie sich weitere Infos und lassen Sie sich individuell beraten. Mit der richtigen Planung und einem fachkundigen Berater an Ihrer Seite können Sie Risiken minimieren und Ihren unternehmerischen Start oder Ihre Weiterentwicklung optimal gestalten.